2012 Südamerika

Der Reiseverlauf

Südamerika pur - 4000 Kilometer unterwegs von den
Iguazu-
Wasserfällen bis nach Cusco

Reisezeit: 18. August bis 13. September 2012
Reiseveranstalter: Kondor Tours

Unsere Reisegruppe

Unser Reisemobil
Erster Programmpunkt: Besichtigung des Riesen-Wasserkraftwerkes Itaipu am Rio Paraná, dem siebtgrößten Strom der Erde.

Die beiden Folgetage bringen bereits einen absoluten Höhepunkt: die weltweit größten Wasserfälle. Der Rio Iguazu fächert sich kurz vor seiner Mündung in den Paraná weit auf und stürzt sich in wild aufschäumenden Kaskaden über einen zerklüfteten Basaltriegel so um die 70 Meter in die Tiefe.

Iguazu-Wasserfälle
Sowohl von brasilianischer als auch von argentinischer Seite zum Nationalpark und 1984 von der UNESCO auch zum Weltnaturerbe erklärt, übersteigt das gewaltige Naturspektakel in einer von üppigem Regenwald geprägten Landschaft mit ihrer ganz spezifischen Artenvielfalt jegliches Vorstellungsvermögen.

An den drei folgenden Tagen eine längere Passage durch die nordargentinischen Provinzen Misiones, Corrientes und Chaco westwärts Richtung Salta. Im südamerikanischen Mesopotamien zwischen den gewaltigen Strömen Rio Paraná und Rio Uruguay sehenswerte Jesuitenreduktionen; Weltkulturerbe der UNESCO; das ganze noch immer in üppiger Vegetation.

Misiones, San Ignacio Mini
Nach der Überquerung des Paraná bei Corrientes ändert sich allmählich das Landschaftsbild. Dornenbusch-Savanne bestimmt die Szenerie - jetzt in der Trockenzeit ein ziemlich trister Anblick. Zudem trübt sich das Wetter ein und es wird empfindlich kühl - und das in einer der eigentlich heißesten Regionen der Erde.

Gaucho-Spektakel in der Nähe von Corrientes
Am 24. August erreichen wir Salta, eine altehrwürdige spanische Kolonialstadt, deren Geschichte allerdings durch die Kämpfe der legendären Gaucho-Höllenarmee unter General Güemes auch untrennbar mit dem Befreiungskampf gegen die Spanier verbunden ist.

Salta, Iglesia San Francisco
Ein Aufenthaltstag ermöglicht es, die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der 460 000 EW-Stadt, die ihren Kosenamen "La Linda" (die Hübsche) kokett vermarktet, in Augenschein zu nehmen. Inzwischen befinden wir uns bereits in den Ausläufern der Anden, auf 1187m Höhe, die Höhenanpassung beginnt.

Tags darauf gewinnen wir weiter an Höhe. Ziel ist das nördlich gelegene Hochtal Quebrada de Humahuaca, durch seine vielfarbige Felsenwelt berühmt und als Teil des Inka-Pfades seit 2003 Welterbe der UNESCO.

Der Siebenfarbenberg bei Purmamarca
Im indigen geprägten, nun bereits 2200m hoch gelegenen Touristenort Purmamarca nehmen wir in einem stilvollen Adobehotel Quartier und umrunden auf einer ausgedehnten Wanderung den Cerro de los Siete Colores, den berühmten Siebenfarbenberg. Das Wetter ist traumhaft schön, wenn auch recht kühl; in der Nacht sinken die Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt ab.

Nach dem Passieren des südlichen Wendekreises und einem Zwischenstopp in Humahuaca verlassen wir am 27.8. das beeindruckende, zunehmend von stattlichen Säulenkakteen geprägte Hochtal und erreichen die Grenze nach Bolivien.

Adobekirchlein in Uquia (Quebrada de Humahuaca)
In den südlichen Ausläufern des bolivianischen Altiplano liegt auf 2965m Höhe unser nächstes Tagesziel, Tupiza. Die Anziehungskraft dieser mittelgroßen Stadt liegt in ihrer atemberaubend schönen Umgebung. Einen ganzen Tag lang haben wir Zeit, die touristisch noch recht jungfräuliche, skurrile Felslandschaft zu durchstreifen - ein echter Geheimtipp.

Cañon del  Duende bei Tupiza
Die Felslandschaft von Tupiza
Schon am nächsten Tag bietet sich die Gelegenheit, unsere Höhentauglichkeit unter Beweis zu stellen. Wir erreichen die mit 4065 Metern zweithöchst gelegene Großstadt der Welt, Potosi (nur Lhasa liegt noch höher) zu Füßen des Cerro Rico, des legendären Silberberges - einst für die spanische Kolonialmacht eine wahre "Goldgrube", für die einheimischen, gnadenlos ausgebeuteten Mineros das "Tor zur Hölle".

"El Cerro Rico" - der "reiche Berg von Potosi" (4830m)
Bei einem Rundgang gewinnt man vom sagenhaften, inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Reichtum der Welterbestadt mit ihrer faszinierenden Kolonialarchitektur eine eindrucksvolle Vorstellung. Dafür sollte man sich aber Zeit lassen; die dünne Luft macht sich bemerkbar. Der zum Glück vorgesehene Aufenthaltstag wird auch für eine etwas abenteuerliche Exkursion auf den Silberberg genutzt, dem noch heute Tausende Mineros ihren kärglichen Lebensunterhalt abzuringen versuchen (die reichen Silbervorkommen sind längst erschöpft). Mit seinen unzähligen Stollen erinnert der geschundene Berg an einen Schweizer Käse. Die Bergleute freuen sich übrigens über kleine Geschenke, die man zuvor auf dem Mercado de los Mineros erwerben kann. Hoch im Kurs stehen Dynamitstangen und 96%iger Alkohol!

Straßenszene in Potosi

Potosi, Iglesia la Compañia de Jesús
Kurswechsel Richtung Südwest am nächsten Tag, um dem Salar de Uyuni unsere Aufwartung zu machen. Die karge Landschaft des Altiplano entfaltet bei näherer Betrachtung einen unglaublichen Reiz. Sanfte Hügel in braun-gelben Pastelltönen, ab und zu Lagunen, tief eingeschnittene Täler, weite, von kleinen Wasserläufen durchzogene Senken, in denen es vor höhentauglichen Vierbeinern (vor allem Lamas, Schafe und Esel) und vielerlei Vogelarten (Flamingos, Ibisse, Andengänse...) nur so wimmelt. Kleine, ärmliche Ansiedlungen, winzige Friedhöfe, mitunter auch fotogene Adobekirchen.

Unterwegs im Altiplano

Vicuñas
Zu guter Letzt entdecken wir auch noch grazile Vicuñas - eine wild lebende Art der Neuweltkamele, die erst oberhalb von 3500 Metern anzutreffen sind - und schließlich in einem weiten Becken zu unseren Füßen die ersten Konturen des riesigen Salar de Uyuni.

Im Hintergrund der Salar de Uyuni
Am 1. September, einem Sonnabend, brechen wir zur Erkundung des Salar de Uyuni auf, eine strahlend weiß flimmernde Fläche mit einer schier unvorstellbaren Ausdehnung von über 10000km². Zum besseren Verständnis - vor allem für Besucher aus Bayern - wird der Vergleich bemüht, dass der Salar etwa die Größe Niederbayerns hat. Nun habe ich endlich auch eine Vorstellung, wie groß Niederbayern ist. 
Auf unserer Route, am Ufer des Salzsees, liegt das armselige Nest Colchani; dort wird das auf dem See in harter Knochenarbeit abgebaute Salz aufbereitet und marktfertig verpackt.


Dann starten wir, ermutigt durch die Versicherung, dass uns die Salzkruste des bis zu 72 Metern tiefen Salar samt Reisemobil zuverlässig trägt, mitten hinein in die weiße Pracht.. Nach einem geradezu fürstlichen Picknick in weltentrückter Einsamkeit steuern wir die aus der Salzebene aufragende Isla Inca Huasi an, wo die Anzahl erlebnishungriger Touristen der riesiger, bis zu 12 Meter aufragender Säulenkakteen hoffnungslos unterlegen ist. Der weite Blick über den Salar bis zu den eisgepanzerten Andengipfeln am Horizont ist phänomenal.

Salar de Uyuni, Isla Inca Huasi

Der Salar de Uyuni
Übernachten dürfen wir dann tatsächlich in einem Salzhotel, das keine Wünsche offen lässt - alles aus Salzblöcken, selbst die Nachttische, Bettgestelle, die Fußböden, Wände und die gewölbte Decke der Gästezimmer. Unglaublich das alles ...

Unser Zimmer im Hotel Palacio de Sal
Und weiter geht die Reise über die Zwischenstation Oruro nach La Paz. Das bedeutet zwei weitere Fahrtage durch das Altiplano mit vielen interessanten Tierbeobachtungen und bolivianischem Landleben in all seinen Facetten.

Der kräftige Wind trennt die Spreu von der Andenhirse
Als wir uns am Vormittag des 3. September La Paz nähern, bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Königskordillere mit dem majestätischen 6000er Nevado Illimani als besonderem Blickfang.

Nevado Illimani (6402m)
Es folgt die für den Fahrer etwas stressige, für die Mitfahrer um so interessantere Passage durch die Millionenstadt El Alto. Hier lebt eine überwiegend indigene Bevölkerung, die sich ihren Traum von einem Leben in La Paz nicht erfüllen kann. Die mehrspurige Zufahrtsstraße entpuppt sich in ihren Randbereichen als einziger großer Markt; das verleiht den armseligen Lebensumständen der Menschen hier oben einen irgendwie fröhlich-gelassenen Fatalismus.

Die Millionenstadt El Alto
La Paz liegt unterhalb in einem gewaltigen Kessel. Über zahlreiche Serpentinen windet sich die Straße hinab und öffnet immer wieder neue Sichtachsen. Am frühen Nachmittag beziehen wir Quartier im Vorort Mallasa und verbringen dann die Zeit mit einem Rundgang durch das bolivianische Mondtal gleich in der Nähe.

Das Valle de la Luna bei La Paz
Nun also La Paz. Jeder Versuch, diese Stadt zu beschreiben, muss kläglich scheitern. Diese Stadt muss man gesehen haben. Wir haben einen ganzen Tag lang Zeit dafür. Der mit 3200m höchstgelegene Regierungssitz der Erde mit seinen knapp 900 000EW platzt aus allen Nähten und zieht sich beängstigend die steilen Hänge zum Altiplano hinauf.


Natürlich fehlt es der Stadt nicht an gesichtslosen Glastürmen der Moderne, aber in Erinnerung bleiben die prachtvollen Plätze mit ihren Kirchen und Palästen, die prächtig ausstaffierten Wachen vor dem Präsidentenpalast, die allgegenwärtigen Schuhputzer, die kleinen Garküchen der Markthalle, die stille Calle Jaén mit ihren wunderschönen Kolonialhäusern und der infernalische Verkehrslärm gleich um die Straßenecke. Die Straßen und Plätze sind fest in der Hand der Indigenas, vor allem der Aimara-Frauen mit ihren unverzichtbaren Filzmelonen (wobei ein Sittenverfall Richtung Jeansmode nicht zu übersehen ist), ihren mehrschichtigen, weit ausladenden Röcken und ihren Kinderscharen. Gleich hinter der majestätischen Iglesia San Francisco ziehen sich die schmalen Gassen des Hexenmarktes steil bergan; es wird gehandelt, was das Zeug hält.
Wie gesagt - beschreiben lässt sich das alles gar nicht...

Straßenszene in La Paz

Plaza Pedro Domingo Murillo

Calle Jaén

Vor der Iglesia San Francisco
Dagegen ist die für den nächsten Tag geplante mehrstündige Wanderung in der näheren Umgebung von La Paz die reinste Erholung. Mit einem örtlichen Kleinbus erklimmen wir die Höhe des Altiplano und machen uns dann, gut verproviantiert, auf den Weg in die malerische Palca-Schlucht - vorbei an kleinen bäuerlichen Anwesen mit ihren fleißigen Bewohnern, den jenseits der Schlucht aufragenden Illimani immer im Blick. Wir erfreuen uns an den Flugkünsten des Schopfkarakara, suchen im Schotter des Talgrundes nach maritimen Fossilien, staunen über steil aufragende Felstürme. Auf einer kleinen Anhöhe findet sich ein schöner Platz für unser Picknick, wir genießen die erhabene Natur und die friedliche Stille um uns her.
Der Kontrast zum Vortag könnte nicht größer sein.

Blick auf La Paz

Die Palca-Schlucht
Am 6. September beginnt das Verlängerungsprogramm - sieben Tage mit dem Ziel Cusco in Peru. Und zwischendurch Highlights am Fließband.
Das geht gleich am ersten Tag (dem insgesamt 20. unserer Reise) los. Wir verlassen La Paz auf dem offenbar unvermeidlichen Weg über El Alto in nördlicher Richtung. Das Wetter ist prachtvoll. Rechterhand grüßen weitere Gipfel der Königskordillere, darunter der bildschöne  Nevado Huayna Potosi (6088m) und die Condorinigruppe (5638m).
Dann erfüllt sich für mich ein Lebenstraum. Der sagenumwobene Titicacasee, der höchste schiffbare See der Erde, rückt ins Blickfeld. Prachtvoll die tiefblaue Wasserfläche mit ihren schilfbewachsenen Ufern, kleinen Inselchen und von hohen Bergen umrahmt.


Der Titicacasee (3822m)
An einem unscheinbaren Anwesen direkt am Seeufer Fotostopp. Ein Schild verkündet: "Kon Tiki. Museum Paulino Esteban". Im seichten Wasser wiegen sich Schilfboote. Und dann steht der Weggefährte des legendären Thor Heyerdahl leibhaftig vor uns, mit seinen mehr als 80 Lenzen etwas gebrechlich wirkend, und führt uns seine Museumsschätze vor. Man kann es kaum glauben.

Paulino Esteban im Gespräch mit unserer Reiseleiterin
Auf einer Anhöhe über dem See mit herrlicher Rundumsicht Mittagspause, anschließend begleiten wir unser Reisemobil bangen Blicks auf seiner ziemlich abenteuerlichen Fährpassage über eine Seeenge ans andere Ufer und erreichen schließlich auf einer eindrucksvollen Panoramastraße den bedeutenden Wallfahrtsort Copacabana, unser heutiges Tagesziel.


Sonnenuntergang über dem Titicacasee
Freitag, 7. September: Ausflug zur Isla del Sol. Am Morgen ist es noch etwas kühl und ziemlich bewölkt, wir tuckern mit einem kleinen Motorboot von Copacabana etwa zwei Stunden hinaus auf den See und steuern die Sonneninsel an, eine heilige Stätte, wo der Sage nach der erste Inkaherrscher die Sonne erschaffen hat.

Die Isla del Sol

Eine mehrstündige Wanderung führt uns bei inzwischen schönstem Wetter vorbei an mehreren Heiligtümern und Zeremonialplätzen der Inka und dann auf der Ruta Sagrada de la Eternidad del Sol über die nahezu gesamte Länge der Insel Richtung Südspitze. Es geht bergauf-bergab, mitunter kommen über 4000 Höhenmeter zusammen. Die Anstrengung, die dabei so manchem vom Gesicht abzulesen ist, nimmt man aber angesichts der Magie des Augenblicks gern in Kauf.

Isla del Sol, Mesa Ritual
Tags darauf steht uns eine recht lange Fahrstrecke bis nach Pisac nahe Cusco in Peru bevor. Wir sollten uns also sputen, haben aber die Rechnung ohne die Einheimischen gemacht, die den "arbeitsfreien" Sonnabend nutzen, um just am Grenzübergang von Bolivien nach Peru ein fröhliches Fest zu feiern - der reinste Augenschmaus, aber einem zügigen Tempo eher abträglich.

Am Grenzübergang Bolivien - Peru
Nachdem das unerwartete "Hindernis" bewältigt ist, nehmen wir zügig Fahrt auf und düsen in Sichtweite des Titicacasees durch eine nach wie vor atemberaubend schöne Landschaft nordwärts. Die eine oder andere Stadt können wir glücklicherweise umfahren und bestaunen von weitem ihre imposanten Kirchenbauten.

Fischereiwirtschaft am Titicacasee
Nördlich der Provinzhauptstadt Puno entschwindet der Titicacasee dann unseren Blicken und die Einsamkeit des Andenhochlandes mit kontrastreichen Farben, mit strahlend weißen Berggipfeln vor tiefblauem Himmel bestimmt erneut das Bild.

Unterwegs nach Pisac
Mit dem Andenpass Abra la Raya haben wir den höchsten Punkt unserer Reise - 4335 Meter - erreicht und reichlich Zeit, ein unvergleichliches Panorama mit malerischer Vordergrundstaffage ins Bild zu setzen, bevor die Abenddämmerung über uns hereinbricht.

Am Andenpass Abra la Raya (4335m)
Pisac liegt in ca. 2900m Höhe im Flusstal des Urubamba, im Heiligen Tal der Inka, und ist Ausgangspunkt für Exkursionen zu mehreren Festungen aus der Zeit der Inkaherrschaft. Eine liegt gleich oberhalb des Ortes - unser Vormittagsprogramm; beeindruckende, von Terassenfeldern eingerahmte Ruinen auf einem Felssporn hoch über dem Tal; sehenswert vor allem das Sonnenheiligtum Intihuatana, der "Ankerplatz der Sonne". Als wir am späten Vormittag die steilen Inkatreppen hinunter nach Pisac klettern, ist sie allerdings verschwunden und es beginnt zu regnen - zum Glück nur für kurze Zeit.

Die Inkafestung Pisac
Am Nachmittag dann eine längere Fahrt durch das Valle Sagrada bis zur Touristenhochburg Ollantaytambo, wo die nächste Inkafestung auf uns wartet. Nun merkt man auch, dass heute Sonntag ist; es herrscht reger Ausflugsverkehr, alle begehbaren Wege und die steil nach oben führenden Inkatreppen sind mit Menschentrauben gefüllt. Vom höchsten Punkt, nahe des imposanten Sonnentempels, bietet sich ein atemberaubender Blick über die gesamte Anlage und das Heilige Tal.

In Ollantaytambo
Wer hat noch nicht von Machu Picchu gehört und davon geträumt, die geheimnisumwitterte Inkafestung mit eigenen Augen zu sehen. Ich jedenfalls zähle mich dazu. Und heute ist es soweit. Wecken in aller Herrgottsfrühe, die Anfahrt ist recht zeitaufwändig, aber mit dem mondänen Machu Picchu Train durch die enge Schlucht des Urubamba und üppig wuchernden Regenwald an sich schon ein aufregendes Erlebnis. 
Per Shuttle-Bus dann die steile, kurvenreiche Auffahrt von Aquas Calientes hinauf zur Festung - bequemer geht es nicht. Nach einem kurzen Fußweg hat man das atemberaubendste Panorama vor sich, das man sich nur vorstellen kann: Machu Picchu, Weltkulturerbe der UNESCO, Herrschersitz der Inkakönige, zum Glück von den spanischen Eroberern unentdeckt und dadurch weitgehend erhalten.


Machu Picchu
Ich will gar nicht erst den Versuch machen, die Anlage zu beschreiben, das würde Seiten füllen. Jedenfalls ein erhebendes Gefühl, diese heilige Stätte zu betreten, auch wenn das Millionen von Besuchern schon vorher getan haben. Mehrere Stunden lang streifen wir durch die einzelnen Bezirke der Stadt, lauschen den Erklärungen unseres Reiseleiters, bestaunen all die prächtigen Tempel und Paläste und bewundern die hohe Kunst ihrer Baumeister. Wie es ihnen vor über 500 Jahren gelang, zum Teil unvorstellbar schwere Steinblöcke nahezu fugenlos und mit einer bewundernswerten Präzision auf- und ineinander zu fügen, dass sie noch heute unverrückbar stehen, die Entstehungsgeschichte und Funktionalität der Anlage überhaupt - vieles bleibt ein Geheimnis. Aber gerade das macht den Reiz von Machu Picchu in beträchtlichem Maße aus...

Die Besucher werden aufmerksam beobachtet

Machu Picchu - mal anders
Wohl oder übel müssen wir uns allmählich mit dem Gedanken anfreunden, dass unsere Reise zu Ende geht. Tages- und Endziel ist die zweifellos geschichtsträchtigste Stadt Perus, Cusco. Von unserem Übernachtungsort Yucai aus ist das nicht weit. Wir machen aber einen kleinen Umweg über das reizvolle, 3760m hoch gelegene Chinchero. Dort erläutern uns Frauen einer Textilkooperative die überschaubaren Produktionsabläufe; dass sie dabei ihre traditionelle farbenprächtige Kleidung tragen, kommt Fotografen natürlich sehr entgegen.


Landwirtschaft in 3700 Metern Höhe

In Chinchero
Wenig später haben wir die 350 000EW-Metropole Cusco erreicht, die als einstige Inka-Hauptstadt und wegen ihrer auf und aus deren Trümmern errichteten spanischen Kolonialbauten von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Nachdem wir in Zentrumsnähe für die letzten drei Nächte Quartier bezogen haben, besichtigen wir am Nachmittag die oberhalb Cuscos gelegenen Ruinen der gewaltigen Inkafestung Sascayhuamán, verbunden mit einem phantastischen Blick über die Dächer der Stadt.

Cusco, Plaza de Armas
Am letzten Aufenthaltstag bleibt uns Zeit, wenigstens einige der architektonischen Kostbarkeiten der Stadt, ihrer zahlreichen Kirchen und Paläste zu besichtigen, durch die lebhaften Straßen und über die schönen Plätze zu flanieren und die weitgehend indigen geprägte Geschäftigkeit der Stadt in vollen Zügen zu genießen.

Kolonialhäuser an der Plaza de Armas

Kirchenkunst in Cusco

Peruanische Folklore für Touristen
Vor dem endlos langen Rückflug in die Heimat graut mir ein bisschen, aber mit all den unvergesslichen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck wird sich das wohl aushalten lassen.

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